lagerungsschwindel wie lange

Was ist Lagerungsschwindel?

Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPPV), im Volksmund auch als Lagerungsschwindel bezeichnet, ist eine der häufigsten Ursachen für Schwindel. Er entsteht durch eine Verlagerung von kleinen Kristallen, den sogenannten Otolithen oder "Ohrsteinchen", im Innenohr. Diese Kristalle, die sich normalerweise in den Gleichgewichtsorganen befinden, geraten durch unterschiedliche Einflüsse in die Bogengänge des Innenohrs und verursachen dort Irritationen.

Diese Irritationen führen zu einem kurzen, aber intensiven Drehschwindel, der typischerweise durch bestimmte Kopfbewegungen oder Lagerungen ausgelöst wird. Viele Menschen beschreiben das Gefühl als ein plötzliches "Drehen" oder "Schwanken" der Umgebung, begleitet von Übelkeit, Erbrechen und manchmal sogar Angstzuständen.

Ursachen des Lagerungsschwindels

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Lagerungsschwindel sind vielfältig, aber oft ist die genaue Ursache unbekannt. Häufige Auslöser sind:

• Alterung: Mit zunehmendem Alter kann es zu einer natürlichen Degeneration der Innenohrstrukturen und zur Ablösung der Otolithen kommen.
• Kopfverletzungen: Traumata wie Stürze oder Unfälle können zu einer Verlagerung der Ohrsteinchen führen.
• Entzündungen im Innenohr: Entzündungen, beispielsweise im Rahmen einer Mittelohrentzündung, können die Otolithen ebenfalls lösen.
• Operationen: Operationen im Bereich des Ohrs können das Risiko erhöhen.
• Seltene Ursachen: In einigen Fällen kann die Ursache unerkannt bleiben.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Schwindel auf Lagerungsschwindel zurückzuführen ist. Es gibt viele andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen können. Daher ist eine genaue Diagnose durch einen Arzt unerlässlich.

Wie lange dauert Lagerungsschwindel?

Die Dauer von Lagerungsschwindel kann stark variieren. Ohne Behandlung dauern die Symptome in der Regel einige Sekunden bis zu einer Minute an. Die Attacken können in unregelmäßigen Abständen immer wieder auftreten, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Ohne Therapie können die Symptome Tage, Wochen oder sogar Monate andauern.

Mit einer effektiven Behandlung, wie beispielsweise dem Epley-Manöver (einem speziellen Lagerungsmanöver zur Repositionierung der Ohrsteinchen), können die Symptome in vielen Fällen innerhalb weniger Sitzungen deutlich reduziert oder sogar vollständig beseitigt werden. In einigen Fällen kann es notwendig sein, die Übungen mehrmals zu wiederholen, um eine vollständige Genesung zu erreichen.

Behandlungsmöglichkeiten und was Sie tun können

Die Behandlung von Lagerungsschwindel hängt von der Diagnose und dem Schweregrad der Symptome ab. Zu den gängigen Behandlungsmöglichkeiten gehören:

• Lagerungsmanöver: Das Epley-Manöver, das Semont-Manöver und andere spezielle Übungen, die von einem Arzt oder Therapeuten durchgeführt werden, sind oft sehr effektiv, um die Ohrsteinchen wieder in die richtige Position zu bringen.
• Medikamente: Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen können zur Linderung der Symptome eingesetzt werden, sind aber keine langfristige Lösung.
• Selbsthilfe: Einige einfache Übungen, die zu Hause durchgeführt werden können, wie das Brandt-Daroff-Manöver, können helfen, die Symptome zu lindern und die Genesung zu beschleunigen.
• Physiotherapie: In manchen Fällen kann Physiotherapie helfen, das Gleichgewichtssystem zu trainieren und die Symptome zu reduzieren.

Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes oder Therapeuten genau zu befolgen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen, um den Behandlungserfolg zu überwachen.

Was Sie bei Lagerungsschwindel vermeiden sollten

Während einer akuten Episode von Lagerungsschwindel gibt es einige Dinge, die Sie vermeiden sollten, um die Symptome zu lindern und Verletzungen vorzubeugen:

• Plötzliche Kopfbewegungen: Vermeiden Sie abrupte Bewegungen des Kopfes, da diese Schwindelattacken auslösen oder verschlimmern können.
• Überanstrengung: Vermeiden Sie anstrengende körperliche Aktivitäten, die das Gleichgewichtssystem zusätzlich belasten könnten.
• Stress: Stress kann die Symptome verschlimmern. Versuchen Sie, Stress zu reduzieren und Entspannungstechniken anzuwenden.
• Fahren: Fahren Sie kein Auto oder bedienen Sie keine Maschinen, wenn Sie unter Schwindel leiden, da dies gefährlich sein kann.
• Schlafen auf der betroffenen Seite: In manchen Fällen kann das Schlafen auf der Seite, auf der die Symptome am stärksten sind, die Symptome verschlimmern.

Es ist wichtig, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen, um die genaue Ursache des Schwindels zu ermitteln und eine geeignete Behandlung zu erhalten. Selbstbehandlung ohne ärztliche Beratung ist nicht ratsam.