stoßwellentherapie wie oft

Die ideale Häufigkeit der Stoßwellentherapie: Ein umfassender Leitfaden

Die Stoßwellentherapie, auch bekannt als extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT), hat sich als eine äußerst effektive Methode zur Behandlung einer Vielzahl von muskuloskelettalen Erkrankungen etabliert. Von der Behandlung von Fersensporn und Achillessehnenentzündung bis hin zur Linderung von Schulterschmerzen und Tennisarm - die Anwendungsbereiche sind vielfältig. Eine der wichtigsten Fragen, die sich Patienten stellen, ist jedoch: "Stoßwellentherapie wie oft?" Die Antwort darauf ist nicht pauschal, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art und Schwere der Erkrankung, die Reaktion des Körpers auf die Behandlung und die verwendete Stoßwellentechnologie (radial oder fokussiert).

Im Allgemeinen zielt die Stoßwellentherapie darauf ab, Heilungsprozesse im Körper zu stimulieren. Dies geschieht durch die gezielte Anwendung von Stoßwellen, die Mikroverletzungen im Gewebe induzieren. Als Reaktion darauf reagiert der Körper mit einer erhöhten Durchblutung, der Neubildung von Blutgefäßen (Angiogenese) und der Aktivierung von Stammzellen, was letztendlich zu einer Regeneration des geschädigten Gewebes führt. Dieser Prozess benötigt Zeit, weshalb mehrere Sitzungen notwendig sind, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Anzahl der Sitzungen: Was ist üblich?

Die typische Anzahl der Stoßwellentherapie-Sitzungen variiert je nach Indikation. Bei vielen chronischen Erkrankungen wie der Plantarfasziitis (Fersensporn) oder Tendinopathien (Sehnenreizungen/-entzündungen) werden in der Regel 3 bis 6 Behandlungen durchgeführt. Diese Sitzungen werden meist in einem Abstand von einer Woche bis zu 14 Tagen angesetzt. Der Grund für diesen Zeitabstand liegt darin, dass dem Körper ausreichend Zeit gegeben werden muss, auf die erste Behandlung zu reagieren und regenerative Prozesse einzuleiten, bevor die nächste Stoßwellensitzung erfolgt.

Ein reales Beispiel hierfür ist ein Patient mit chronischen Achillessehnenbeschwerden. Nach einer gründlichen Anamnese und Untersuchung entscheidet der Therapeut, dass 4 Stoßwellentherapie-Sitzungen notwendig sind. Die erste Sitzung findet am Montag statt, die zweite am folgenden Dienstag (7 Tage später), die dritte zwei Wochen nach der zweiten Sitzung und die vierte weitere zwei Wochen später. Dies ermöglicht eine schrittweise Stimulation des Heilungsprozesses, ohne den Körper zu überlasten.

Die Dauer einer Therapieserie und wann Ergebnisse sichtbar werden

Die gesamte Dauer einer Stoßwellentherapie-Serie erstreckt sich somit oft über mehrere Wochen, typischerweise zwischen 4 und 8 Wochen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Stoßwellentherapie kein sofortiges Heilmittel ist. Die spürbaren Effekte stellen sich oft erst nach Abschluss mehrerer Sitzungen ein, und die volle Wirkung kann manchmal bis zu drei Monate nach der letzten Behandlung eintreten. Dies liegt an der biologischen Natur der Heilungsprozesse, die Zeit benötigen, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

Ein Patient mit hartnäckigen Kalkschultern beispielsweise mag nach den ersten beiden Sitzungen noch keine signifikante Besserung verspüren. Erst nach der dritten oder vierten Behandlung und in den Wochen danach beginnt sich der Schmerz zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern. Geduld und das Befolgen des vom Therapeuten empfohlenen Behandlungsplans sind daher entscheidend für den Erfolg.

Unterschiede bei radialer und fokussierter Stoßwellentherapie in Bezug auf die Häufigkeit

Es gibt Unterschiede zwischen der radialen und der fokussierten Stoßwellentherapie, die sich auch auf die Häufigkeit der Behandlungen auswirken können. Die radiale Stoßwellentherapie verwendet Druckwellen, die sich im Gewebe verteilen. Sie wird oft für oberflächliche Beschwerden und größere Flächen eingesetzt. Die fokussierte Stoßwellentherapie hingegen erzeugt energiereichere Wellen, die präzise auf einen Punkt im tieferen Gewebe zielen. Sie wird häufig bei hartnäckigeren oder tiefer liegenden Problemen eingesetzt.

Während die Anzahl der Sitzungen bei beiden Methoden ähnlich sein kann (oft 3-6), kann die Intensität der fokussierten Stoßwellen manchmal eine etwas längere Erholungszeit zwischen den Sitzungen erfordern. Dennoch ist der Grundrhythmus von einer Sitzung pro Woche oder alle zwei Wochen meist gleichbleibend. Die genaue Entscheidung trifft der behandelnde Arzt oder Therapeut basierend auf der individuellen Situation des Patienten und der Art der angewendeten Technologie.

Wichtige Faktoren, die die Frequenz beeinflussen

Mehrere Faktoren beeinflussen, wie oft Stoßwellentherapie angewendet wird. Dazu gehören:

• Die Art der Erkrankung: Akute Verletzungen erfordern möglicherweise einen anderen Behandlungsplan als chronische Leiden.
• Die Schwere der Symptome: Stärkere Schmerzen oder Einschränkungen können eine Anpassung der Frequenz oder eine höhere Gesamtzahl an Sitzungen bedingen.
• Die Reaktion des Körpers: Wie gut der Patient auf die bisherigen Behandlungen anspricht, ist ein entscheidender Indikator. Zeigt sich eine schnelle Verbesserung, kann der Behandlungsplan entsprechend angepasst werden.
• Individuelle Heilungsfähigkeit: Das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand und Lebensstil des Patienten spielen eine Rolle.
• Die verwendete Gerätetechnologie: Wie bereits erwähnt, können fokussierte und radiale Systeme leicht unterschiedliche Protokolle erfordern.

Ein erfahrener Therapeut wird diese Faktoren sorgfältig abwägen und einen personalisierten Behandlungsplan erstellen, um die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Therapieergebnisses zu maximieren. Regelmäßiges Feedback des Patienten über seine Beschwerden ist dabei unerlässlich.